Ursprung und Auszug aus Nevenburg
Die Ursprünge des Landes Dalag Nor liegen in einem Landstrich mit dem elfischen Namen adj taur, der in den mittellanden auf dem heutigen Herrschaftsgebiet von Nevenburg liegt. Bereits lange vor der Gründung Nevenburgs durch die Menschen wurde dieser Landstrich, von den Elfen besiedelt.
Einige Zeit nachdem sich auch die Menschen in diesen Landen niedergelassen hatten, brach eine furchtbare Seuche in dem damaligen Lehen aus, durch die viele Menschen und noch mehr Elfen starben. Bis heute konnte niemand ergründen, weshalb das Sterben plötzlich anfing und genauso plötzlich wieder endete.
Als der Elf Kaean Raeh Herzog und Lehnsherr des Landstriches in Nevenburg wurde, gab er ihm den Namen Dalag Nor. Neue Siedler kamen und die Überlebenden schöpften neue Hoffnung und neuen Mut. Der Herzog führte einen Dreierrat zur Regierung des Herzogtums ein, dem er selbst, Sebastian von Wellfhen sowie Kanu Köhler angehörten. Langsam kam Leben zurück in den Landstrich. Im Jahre 1204 nach mittelländischer Zeitrechnung erhob jedoch König Rohan I. Anspruch auf die wirtschaftlichen Grundlagen des Lehens: Die Werften und die Minen. Somit versagte er dem Dreierrat und der Bevölkerung die nötigen Mittel zum Wiederaufbau. Nachdem eine Aussprache Kaean Raehs mit dem König misslung, verlangte er gemeinsam mit dem Dreierrat den freien Abzug der Bevölkerung beim König und bekam diese auch zugestanden. Gemeinsam mit Sebastian von Wellfhen organisierte Kaean Raeh somit des Auszug Dalag Nors aus Nevenburg, während Kanu Köhler in Nevenburg verblieb.
Es wurde die Entscheidung getroffen neues Land zu suchen, welches wie das alte Dalag Nor an der See gelegen sein sollte. Daher segelte Sebastian von Wellfhen mit der Dalag Norischen Flotte durch das Drachenmeer bis in die Westsee auf der Suche nach geeignetem Land. Herzog Kaean Raeh indes stellte aus der verbliebenen Bevölkerung einen großen Tross zusammen mit den Familien, die ihn bei der Gründung eines neuen Landes unterstützen wollten. So machten sie sich auf den langen Weg durch die Mittellande in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen mit Sebastian von Wellfhen in einem neuen fruchtbaren Landstrich.
Besiedlung des neuen Landes
Nachdem Kaean Raeh bereits lange durch die Mittellande gezogen war, erreichte ihn eines Tages ein Bote. Dieser war außer sich vor Freude, den Herzog endlich gefunden zu haben und überbrachte ihm die Kunde, dass neues Land gefunden worden sei und Sebastian von Wellfhen mit der Besiedlung bereits begonnen hätte. Mit dem Wissen um die neue Heimat schöpften die Herzen der Siedler neuen Mut und sie zogen eilig Richtung Westen.
Bei ihrer Reise durch den vermeintlich unbesiedelten Landstrich trafen sie auf ein seltsames Volk, welches ihnen sehr wild und ursprünglich vorkam. Diese verhielten sich sehr argwöhnisch gegenüber den Neuankömmlingen und zogen sich schnell in die tiefen Wälder zurück. Wie sich herausstellen sollte, waren dies die ersten Kontakte der Dalag Nori mit dem Volk der Nilathak.
Als sie an der Westküste ankamen, standen dort bereits die ersten Häuser der neu gegründeten Hauptstadt Galendar. Feierlich erklärte sich Kaean Raeh zum Herzog des neu gegründeten Reiches Dalag Nor und setzte einen Reichsrat ein, um die zügige Besiedlung und den Aufbau des Landes zu koordinieren. Die Elfensippen Dalag Nors beanspruchten ihren eigenen geschützten Bereich innerhalb des Landstriches, weswegen sie vom Herzog die südlichen Wälder zugesprochen bekamen. Hier entstand daraufhin der Dalag Norische Elfenwald.
Die Freude über die neue Heimat und die Möglichkeit dieses fruchtbare Land in Beschlag nehmen zu können motivierte die Bevölkerung und so kam die Besiedlung zügig voran. Neben dem Aufbau der Hauptstadt Galendar kam es schnell zu weiteren Gründungen von Bauerndörfern, um die Bewirtschaftung des Landes und somit die Ernährung des Volkes sicherstellen zu können. So nahm Dalag Nor mehr und mehr Land in Besitz und wuchs in kürzester Zeit zu einer stolzen neuen Nation.
Die Traumweberkriege
Bereits kurz nach den ersten Unternehmungen zur Besiedlung des Landes kam es zu teilweise gewalttätigen Aufeinandertreffen zwischen den Dalag Nori sowie dem Volk der Nilathak. Diese Ureinwohner des Landstriches, welche zunächst nur mit Argwohn auf die Neuankömmlinge reagiert hatten, wurden in ihrem Verhalten zusehends aggressiver, was schließlich in mehreren Überfällen auf Dalag Norische Siedlungen gipfelte. Daraufhin beschloss der Herzog Kaean Raeh einen Feldzug gegen die Nilathak, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten und sein Volk zu schützen.
Der Feldzug wurde im Jahre 2 n. A. N. angeführt von Baron Phillipe Michel Loré von Hochwald aus Kaotien, einem guten Freund des Herzogs. Es gelang unter seiner Führung den Dalag Nori gemeinsam mit verbündeten Truppen, einen schweren Schlag gegen die Nilathak auszuführen und diese bis tief in die östlichen Wälder zurückzutreiben. Jedoch konnten während dieses Feldzuges auch wichtige Erkenntnisse gesammelt werden. So schien es als sei es hauptsächlich ein Stamm der Nilathak, welcher eine aggressive Haltung gegenüber den Dalag Nori hatte. Dieser schien außerdem von einer Gottheit oder einem anderen übernatürlichen Wesen beeinflusst worden zu sein. Nach heutigen Erkenntnissen geht man davon aus, dass es sich bei diesem Wesen um einen Traumweber handelte, weswegen man den Feldzug rückwirkend als den Auftakt der Traumweberkriege betrachtet.
Nach Abschluss des Feldzuges wurde für die Nilathak ein Protektorat eingerichtet, innerhalb deren Grenzen sie sich frei entfalten durften, während der Rest des Landes Dalag Nor vorbehalten war. Dieser Landstrich im Osten wurde durch diverse Wehrtürme und Befestigungsanlagen gesichert, um weiteren Übergriffen durch die Nilathak vorzubeugen. Aufgrund der Erkenntnis, dass die Nilathak aus verschiedenen Stämmen mit teilweise unterschiedlichen Ansichten bestehen, war es möglich mit einigen von diesen diplomatische Kontakte zu knüpfen.
Nach der scheinbaren Befriedung des Landes begannen jedoch seltsame Vorkommnisse im ganzen Land. Die Bevölkerung berichtete zunehmend von furchtbaren Alpträumen, von denen sie gequält wurden. Häufig passierte es sogar, dass Verletzungen, die im Traume beigebracht wurden, auch nach dem Erwachen noch da waren. Der einstige Frohmut der Dalag Nori nach der Besiedlung ihrer neuen Heimat wandelte sich zunehmend in Furcht und Angst vor dieser nicht greifbaren Bedrohung. Als wären solche Geschehnisse nicht bereits ausreichend, um ein ganzes Volk zu verunsichern, verlor dieses im Jahre 3 n. A. N. dann auch noch seinen Landesvater. Herzog Kaean Raeh ließ sein Leben in einem Ehrenduell gegen seinen einstigen Freund Baron Phillipe Michel Loré von Hochwald.
Nachdem Sebastian von Wellfhen die Führung des Landes für über ein Jahr als Truchseß inne hatte, fand im girithon des Jahres 4 n. A. N. die Krönung der neuen Herzogin Firiel Eowen Raeh statt, einer Nichte des ehemaligen Herzogs. Bei den Feierlichkeiten zur Krönung kam es dann jedoch zu einem Zwischenfall: Das Wesen Raziel zeigte sich zum ersten Mal den Dalag Nori und bekräftigte seinen Herrschaftsanspruch über die ansässige Bevölkerung. Er zeigte sich auch verantwortlich für die Alpträume, die das Volk quälten. Um sich diesem Wesen entgegensetzen zu können, wurde daraufhin eine militärische Expedition geplant, deren Ziel es war, in die tiefen Wälder des Nilathak-Gebietes vorzudringen, da man hier den Urspung des Übels vermutete. Als diese im Jahre 5 n. A. N. aufbroch wurde sie jedoch von Raziel als Geiseln genommen und auf eine Traumebene entführt. Nur unter großen Mühen und schweren Verlusten war es den tapferen Streitern möglich, sich zu befreien.
Bei einer weiteren Expedition in die Nilathak-Gebiete im darauf folgenden Jahr gelang es viele Informationen über die Hintergründe der Rasse der Traumweber zu sammeln. Des Weiteren wurde ein Ebenenriss entdeckt, der eine Brücke zwischen unserer Sphäre sowie der Traumebene schlug jedoch versiegelt worden war. Die Expedition öffnete die Versiegelung, um auf die Traumebene wechseln zu können und dort einen Traumweber namens Eretas zu befreien, der vor langer Zeit von Raziel eingesperrt worden war. Wie sich erst später herausstellen sollte, war es durch die Entfernung des Siegels nun den Traumwebern möglich durch den Ebenenriss auch in die reale Sphäre vorzudringen, so wie sie dies wohl bereits vor langer Zeit einmal getan hatten.
Der volle Umfang der Bedrohung wurde im Jahre 7 n. A. N. offensichtlich, als ein Konstrukt von Raziel bei der Hochzeit der Herzogin Firiel Eowen Raehs auftauchte und eine offizielle Kriegserklärung Raziels verlas. Kurz darauf gab es die ersten Vorstöße von Konstrukten Raziels, die das Land mit Krieg überzogen. Nachdem der gesamte Süden des Landes vom Feind eingenommen war stoppte jedoch der Vorstoß. Man vermutete, dass Raziel nach Artefakten suchte, die bereits in vergangener Zeit gegen ihn eingesetzt wurden. Daher wurde nach vielen Bemühungen zur Aufklärung innerhalb der besetzten Gebiete im geheimen eine weitere Expedition geplant, um Raziel bei der Bergung dieser Artefakte zuvorzukommen. Unter äußerst schwierigen Umständen gelang es dann im Jahre 9 n. A. N. einer Reihe von Freiwilligen hinter die feindlichen Linien vorzudringen und dort den sogenannten Tempel der Weltenthore auszumachen. Hier gelang es tatsächlich, die Expedition mit Erfolg zu krönen und die begehrten Artefakte nach Galendar zu bringen.
In der Folge dieser Geheimoperation eskalierte die Lage erneut und die Traumweber marschierten erneut gen Galendar. In erbitterten Kämpfen stemmte sich das Volk Dalag Nors gegen die vollständige Übermannung durch den Feid, jedoch war dessen Fortschritt unaufhaltsam. Die Traumweber errichteten eine große Anzahl an Traumfarmen, in denen sie die Bevölkerung schlafend und träumend hielten, um sich an ihnen zu nähren. Mit der Hilfe vieler Verbündeter gelang es, einen Teil der Bevölkerung zu evakuieren, während die Lage immer kritischer wurde. Letzendlich mündete der Krieg in seinem Höhepunkt im Jahre 10 n. A. N. in der Schlacht um Galendar. Als die Hauptstadt Dalag Nors schließlich fiel und der Rest der verbleibenden Bevölkerung von den Traumwebern in einen unfreiwilligen Schlaf befördert wurde, schien zunächst alles verloren.
Eine tapfere Gruppe von Freunden und Verbündeten startete in dieser Stunde der höchsten Not eine gewagte Rettungsmission, um die letzten Dalag Nori, die sich in der Feste Hohentross bei Galendar verschanzt hatten, zu befreien. Im Verlaufe dieser Mission stellte sich heraus, dass selbst der vermeintliche Feind Raziel in Wirklichkeit nur einer großen Intrige erlegen war. In Wirklichkeit hatte Eretas einen Plan geschmiedet um Traumweber sowie Menschen zu hintergehen und sich selbst zum Gott aufzuschwingen. Mit vereinten Kräften gelang es dann jedoch diesem Einhalt zu gebieten und die Artefakte, mit denen ein Sieg ermöglicht wurde, endlich zu vervollständigen. Hierbei ließ Raziel letztendlich sein Leben, um das Volk von Dalag Nor zu retten sowie das Gleichgewicht für die Ebene der Träume wieder in Einklang zu bringen.
Wiederaufbau und Neubeginn
achdem das Land in den Kriegen gegen die Traumweber verwüstet wurde, beginnt nun für das Volk von Dalag Nor erneut eine Phase des Wiederaufbaus. Nach und nach kehren die Flüchtlinge des Krieges zurück in ihre Heimat und wagen einen Neubeginn.
Im Jahre 12 n. A. N. (1215 nach mittelländischer Zeitrechnung) wurde letztendlich beschlossen, das Herzogtum in ein eigenständiges Königreich umzuwandeln. In einer prunkvollen Zeremonie wurde Firiel Eowen Raeh zur ersten Königin von Dalag Nor gekrönt.